ACHTUNG! RAUM-KONTROLLE
1986
Musikvideo 4'04
Idee und Realisation von Bild, Musik und © GRAF+ZYX
Im Auftrag der Ars Elecronica '86

VERÖFFENTLICHUNG
1986
Im Rahmen der ORF-Videonale ’86
ORF-Fernsehen und 3-Sat

1987
WorldWideVideoFestival

1994
Video Edition Austria 01
Medienwerkstatt Wien

ACHTUNG! RAUM-KONTROLLE

Unser Anliegen ist der positiv-konstruktive Umgang mit der Technik, ein Spiel mit dem besonderen Ziel, Beispiele neuer ästhetischer Realitäten zu setzen. Wir präsentieren die Konstruktion einer medialen ästhetischen Situation nach unserem Geschmack.

Der gewählte Arbeitsbereich liegt in der formal-ästhetischen Gestaltung jedes Einzelbildes in seinem Zusammenspiel mit seinen Nachbarbildern, d. h. in seiner zeitlichen Dimension. Die audiovisuelle Formfindung basiert auf intimen experimentellen Vorgängen. In einem schichtweisen, kontinuierlichen Prozeß von Aufnahme und Bearbeitung entstehen mediale Bildweiten im Spannungsfeld zwischen darstellender und bildender Kunst.

Die eingeführten Elemente sind auf neun begrenzt:
1 = Kopf,  2 = Stern,  3 = Schrift,  4 = Tänzer,  5 = Monitor,  6 = Auge,  7 = Gesicht,  8 = Viereck,  9 = Elektronisches Rauschen

Der Bildaufbau in der Bearbeitung des Materials erfolgt formal, die einzelnen Elemente werden zueinander kombiniert, auf ihren Positionen verschoben, der Farbcharakter mit seinen Änderungen festgelegt. Das nicht-graphische, analoge Rohmaterial wird nicht nur in Form, sondern auch in Bewegung technisch so bearbeitet, daß video-graphische Ästhetik durch größtmögliche Verfremdung der realistischen Abbildung entsteht. Die digitale Bildmanipulation beschleunigt und bewegt das starre Material, mit Schichtungstechnik werden die Elemente beweglich ineinandermontiert, der Szenenaufbau und die Übergänge werden fließend.
Der Inhalt ergibt sich aus der Form, der Ablauf aus der Gestaltung in der Zeiteinheit. Innerhalb des Stückes darf den Figuren keine psychologische Gestaltung zugeschrieben werden und der soziale Gehalt der Handlung ist nur Zufall, Nebensache, entstanden durch ironische Reduktion auf formale Prozesse.


Kunststücke mit Dieter Moor und HG-Bild Achtung! Raum-Kontrolle

Bei der Arbeit mit Bildern, visionären und komischen Szenerien muß der Fehler einer realistischen oder gar naturalistischen Denkweise vermieden werden. Eingekeilt zwischen Bratpfannen, Bügeleisen und anderem steht der als Medienkünstler gefeierte Automat mit maskiertem Ernst im Raum und operiert in diesem mit gekonnten Täuschungsmanövern der Leichtigkeit und dem Effekt, keine Langeweile zu vermeiden.

ACHTUNG! RAUM-KONTROLLE [Beware: Space Control]

Our concern is with a positive and constructive use of technology, a game with the specific aim of setting examples of new aesthetic realities. We present the construction of an aesthetic media situation according to our predilections.

ACHTUNG! RAUM-KONTROLLE [Beware: Space Control]
Music video, 4.04 minutes
Idea and realization of images and music: GRAF+ZYX 1986

We have chosen to work in the sphere of formal-aesthetic design of every individual image in its interplay with neighbouring images, i.e. in its time dimension. Audio-visual form finding is based on intimate experimental processes. In a layered continuous process of recording and post-production, media worlds of images are created in the potential of performing and visual art.

The elements introduced are limited to 9:
1 = head, 2 = star, 3 = writing, 4 = dancer, 5 = monitor, 6 = eye, 7 = face, 8 = square, 9 = electronic noise

In processing the material, the structure of the image is a formal one, the individual elements are being combined with one another, transferred in their positions, the character of color and its changes being determined. The non-graphic analogous raw material is technically processed not only in its form but also in its movement in a way that produces video-graphic aestheticism by greatest possible alienation of the realistic representation. The digital image manipulation accelerates and moves the rigid material, by layering technique the elements are mounted into each other in a mobile way, the structure of scenes and the transitions become fluent.
The content results form the form, the order of events from the representation within the time unit. In the play, one must not attribute psychological stature to the figures, the social content of the action is pure chance, a secondary matter, evolved from an ironic reduction to formal processes.

When working with images, visionary and cosmic sceneries, one has to avoid the mistake of a realistic or even naturalistic mode of thinking. Closely surrounded by cooking pans, flat-iron and other things, the automat, hailed as media artist, operates in the room with feinted levity and with the effect of not avoiding boredom.
© GRAF+ZYX