Signation »ORF-Videonale'86«
Video und Musik © GRAF+ZYX
Vorschau [Ausschnitt] Sprecher: Dieter Moor
Sendung [Ausschnitt] am 21.6.1986
u.a. Dieter Ronte, Wibke von Bonin, Nam June Paik

 


Dieter Moor in SW vor RGB-Hintergrund

ORF-VIDEONALE 86

ORF-Landesstudio Oberösterreich und Kunst-Stücke-Redaktion

Konzeption
Dr. Hannes Leopoldseder
Wolfgang Lorenz

Redaktion
Wolfgang Ainberger
Felix Breisach
Grita Insam
Dr. Christine Schöpf

Fachberatung
Grita Insam
Kim Machan

Projektkunst – Gesamtgestaltung

Rot : Grün – Blau : Gelb. 1985/1986
Die künstlerische Gestaltung als Gratwanderung zwischen Design, Medienkunst und Konzeptkunst.


GRAF+ZYX, Wibke von Bonin, Nam June Paik

Rot : Grün – Blau : Gelb – Ein banales Bild oder ein Rätsel der Optik – eine Aufgabe für die Geometrie oder nur ein Problem des Farb|fern|sehens? 
Der Anspruch an eine außergewöhnliche ästhetische Gestaltung stellt, durch die Vielschichtigkeit der künstlerischen und theoretischen Ansätze, höchste Anforderungen an mögliche Lösungsstrategien, handwerkliche Umsetzung und an die Wahrnehmung.
»Wir wollten mit der Lösung der Aufgabenstellung »Gesamtgestaltung und Werbelinie zur Sendung ORF-Videonale '86

Produktionsumfang
a
Basisbild, Farbkonzept, Idee, Konzept, mathematische und optische Berechnungen, Plan- und Konstruktionszeichnung, Studio 1, Wien.
b
Konzept und Gestaltung der Signations, bzw. der Werbelinie und Katalog.
Gestaltung und Produktion der Signationmusik.
c
Entwurf und Planzeichnung der Einrichtung: Videositzmöbel mit integrierten Monitoren und Wellentische für Studio 1, Wien.
Modellbau bzw. Bau von Prototypen für Wellentische und Sitzmöbel.
d
Planzeichnung für Farbgestaltung des Landesstudios Oberösterreich.
e
Plan- und Konstruktionszeichnung sowie Farbgestaltung für die Monitortürme und Sitzwürfel des Landesstudios.

Realisiert vom ORF 1986 [in Zusammenarbeit mit dem Team für Studiogestaltung, der Grafikabteilung] für die Sendung ORF-Videonale '86 in Wien und Linz. 

Studio 1, Wien
In unserer Medienarbeit sollte ein dreidimensionale Raum mit schrägen Wänden baulich so konstruiert werden, dass er in der Aufnahme, d.h. konkret in der zweidimensionalen Umsetzung auf einem Bildschirm, ein vorher exakt definiertes Bild ergibt, welches deckungsgenau dem letzten Bild eines Werbespots oder auch dem Basisbild entspricht.«*


Klaus vom Bruch, Valie Export, Ulrike Rosenbach, John Sanborn, Marie José Burki

Künstlerische Lösung
10 Sessel mit Micro-Monitoren für Zuspielungen und wie die Wände durch Schnitt schräger Ebenen konstruiert sind kreisförmig im Innenraum der Konstruktion angeordnet und werden von 4 starren, durch die Wände schauenden automatischen Kameras erfaßt.
2 wellenförmige Tische mit runden Beinen.
Außerhalb des Diskussionsraums entsteht eine (im Blickfeld der Deckenkamera liegende) Aktionsfläche.
Gesamtgestaltung © GRAF+ZYX

Vorgaben des Auftraggebers zu Studio 1, Wien
Der umbaute Raum muss dazu geeignet sein, um eine Live-Sendung mit 10 Personen und 2 Aufnahmekameras darin abhalten zu können.
Alle Personen müssen gleichzeitig sitzen können, freien Blick auf einen Monitor haben und der Raum muss groß genug sein, dass alle stehen und sich bewegen können. Darüber hinaus muss eine Installation von Nam June Paik darin aufgestellt werden können und Platz genug für eine Videoperformance von Nam June Paik vorhanden sein.


Nam June Paik, Shigeko Kubota, Paul Gerrin, Hans Donner, Wulf Herzogenrath und alle oben genannten

Konzept
Wenn eine Kamera, mit einer Brennweite von 50 mm in 12 m Höhe angebracht wird, mit welcher individuellen Neigung müssen die Wände, bei einer Höhe von vier Metern konstruiert werden und wo müssen sie platziert sein, um bei einer Zentralaufnahme durch eben diese Kamera von oben, das vorher streng definierte Bild zu ergeben.
Das letzte Bild eines Werbespots zur Sendung muss ebenfalls deckungsgleich zum Basisbild sein. Farbe, Proportion und Größe muss mit der von der Decke durchgeführten Kameraaufnahme so identisch sein, dass vom Werbespot direkt in die Live Sendung überblendet werden kann.

Werbelinie
Vorgaben zur Werbelinie und Signation
Die Werbelinie sollte überraschende visuelle Effekte bieten und der Spot sollte, die damals erstmals mögliche Bewegung von grafischen Elementen mittels eines Gerätes der Firma Quantel, mit einbeziehen.

Künstlerische Lösung
Ein optisch-visueller Medieneffekt war z.B. die Darstellung eines Sprechers in S/W vor einem bunten Hintersetzer [Basisbild].
Mittels der Addition von zwei Kamerabildern über einen Color-Key  [Key-Kamera/Color-Key  und Farbkamera] wird gleichzeitig die Farb- und S/W Darstellung für die Darstellung auf einem Farbmonitor generiert.
Dieser Effekt konnte auf Grund mangelnder Studioausstattung nicht immer eingesetzt werden.

Signation mit Musik
Bei der Signation bewegten sich einzelne Farbflächen im Rhythmus zur Musik ins Bild. [Dreidimensionale Körper konnten damals selbst im ORF-Grafikstudio noch nicht bewegt, bzw. generiert werden.]
Fotos © GRAF+ZYX